Tom Heldt zum vierten Mal in Folge Steel-Dart-Landesmeister

Hattstedt. Monatelang hatten Thorsten Lauer, Thorsten Nesse und Stefan Ali ihre Köpfe zusammengesteckt, um für ihre DC Falcons zum zweiten Mal hintereinander die Landesmeisterschaft des schleswig-holsteinischen Dartverbandes (SHDV) in der Hattstedter Sporthalle auszurichten – und um sie erneut zu einem absolut perfekt organisierten Highlight werden zu lassen.

Erstmalig sollte eine Bühne mit Beamer und Riesenleinwand für ein noch professionelleres Flair sorgen, zudem mussten Beleuchtung und Beschallung organisiert werden – und natürlich auch wieder Jörg Oje dafür gewonnen werden, die in Rantrum gelagerten 44 digitalen Boards des SHDV in der Sporthalle aufzubauen. Last, but not least musste für einen reibungslosen Ablauf der Wettkämpfe ein möglichst stabiles Internet eingerichtet werden, denn beim Glasfaserausbau in Hattstedt wurde zwar die Schule, aber nicht die Sporthalle berücksichtigt. „Das hielt man im Amt nicht für nötig“, bedauerte das Orga-Trio, dass das damals vorliegende Angebot dafür nicht angenommen wurde.

Eine Woche lang wurden dann die akribisch ausgetüftelten Pläne mit handfester Unterstützung aller Falken in die Tat umgesetzt, während die drei Frontleute immer wieder ihre Vorgaben feinjustierten.

Doch bei den am 22. und 23. April anstehenden Wettkämpfen sollten nicht nur die Sportler im Mittelpunkt stehen, parallel kümmerten sich die drei Falken um ein großes Rahmenprogramm, damit sich auch die kleinen und großen, zum Teil von weither angereisten Fans rundum wohlfühlen konnten. So wurde der Profi-Darter Max „Maximiser“ Hopp für ein „meet & greet“, Sponsoren für eine hochwertige Tombola und der Hattstedter Spielmannszug für einen Live-Auftritt gewonnen. Und natürlich – typisch Hattstedt – wurde an das leibliche Wohl gedacht: Getränke- und Imbisswagen für draußen sowie ein Brötchen- und Kuchenbüfett für drinnen. Klar, dass dafür jede Menge hilfreiche Hände benötigt wurden, die dankenswerterweise Carina Christiansen, Carina Detlefs, Nadine Detlefsen, Karl-Heinz Hansen, Olaf Hempel, Dörte Jessen, Kathy Jessen, Olaf Ketelsen, Manuela Lauer, Tabea Lauer, Karina Möller, Jörg Nissen, Dirk Paulsen, Emma Paulsen und Astrid Wegner gerne für zwei lange Tage zur Verfügung stellten.

Dann war es endlich soweit: Bei strahlendem Sonnenschein öffneten sich am Samstagmittag die Pforten für ein Dart-Event der Rekorde. Denn schon das Ranglistenturnier wartete mit der bisher höchsten Teilnehmerzahl auf. Fast 300 Mädchen und Jungen, Damen und Herren aus ganz Norddeutschland und Dänemark hatten sich eingefunden, um zunächst in Gruppen jeder gegen jeden und dann in K.o.-Runden die besten Darter des Tages zu ermitteln. Das alles zu wuppen, „ist in Hattstedt überhaupt kein Problem“, zeigte sich Stefan Plewa, Vizepräsident Sport beim SHDV, völlig unbeeindruckt. „Die machen hier immer einen super Job, das macht einfach nur Spaß.“

evor aber die ersten Wettbewerbs-Pfeile flogen, brachte Max „Maximiser“ Hopp das typische Ally-Pally-Feeling unter das Publikum. Einerseits als Stimmungskanone mit der Weltmeisterschafts-Erfahrungen, zeigte er sich andererseits ganz bodenständig und nahbar, als er von seinen Urlauben als Kind an der Nordsee plauderte, berichtete, wie er zum Dartsport kam – und wie viel Spaß ihm heute das Training mit dem Nachwuchs bereite. Kein Wunder also, dass er zum Schluss dem Hattstedter Dart-Talent Lasse Gregersen ganz großes Kino bot, als er ihm einen seiner Pfeile schenkte – und den Achtjährigen animierte, per Mikro für alle das Ranglistenturnier offiziell zu eröffnen. Zum Abschluss des Auftaktparts dankte Thorsten Schulze allen, die dieses Event ermöglicht hatten, wünschte viel Spaß und wies auf die hochwertige Tombola mit Preisen im Wert von 5.000 Euro hin, bei der unter anderem drei Notebooks als Gewinne lockten. Klar, dass anschließend deren Lose wie geschnitten Brot weggingen.

Dann wurde es Ernst für die Sportler. Ebenso umsichtig wie stringent dirigierte Stefan Plewa sie zu ihren Boards, wo sie Stunde um Stunde bis tief in Nacht ihre Pfeile warfen, bis schließlich Carsten Sörensen von den Flensburger Dartsport Nomads als Sieger des Ranglistenturniers feststand.

Ebenso lang hielt die Hattstedter Crew durch, grillte Würstchen um Würstchen, füllte Glas und Glas – und sorgte sich auch ansonsten darum, dass sich alle rundum pudelwohl fühlen konnten.

Nach nur wenigen Stunden Schlaf – und die auch noch in der Turnhalle verbracht – warteten auf das Orga-Trio am Sonntagmorgen neue Herausforderungen: Die bestellten Brötchen reichten nicht aus, und auch Butter musste noch nachbestellt werden. Gut, dass der Bäcker gleich um die Ecke alles bereitlegen und rasch eine Fahrerin gefunden werden konnte. Auch die nachgefragten Küchenrollen und die Tabletts für die Pommes frites wurden an den genannten Plätzen aufgetrieben, so dass dem Start des Programms durch den Hattstedter Spielmannszug endlich nichts mehr im Weg stand.

Kurz noch die Begrüßung durch Thorsten Schulze, der mit rund 250 Teilnehmern an den Landesmeisterschaften eine weitere Rekordbeteiligung vermelden konnte, dann ging das Championat endlich los. Angefeuert von ihrer jeweiligen Fangemeinde traten die Darter an die Boards, freuten sich danach über gewonnene Spiele oder gratulierten sportlich fair den jeweiligen Siegern. In den Spielpausen und erst recht nach ihrem Ausscheiden konnten sie sich intensiv der Fachsimpelei mit Gleichgesinnten, dem entspannten Klönen über Gott und die Welt und vor allem dem Genuss von süßen, herzhaften und flüssigen Stärkungen widmen. So reihte sich Stunde an Stunde, und je mehr die Zahl der aktiven Darter sank, umso mehr stieg die Spannung. Ihrem Höhepunkt näherte sie sich, als schließlich die Finalisten die Bühne betraten. In der bis dahin geräuschvollen Halle wurde es stiller und stiller, nur hin und wieder – bei besonders gelungenen Würfen – brauste kurz Applaus auf, dann war es wieder mucksmäuschenstill. Und die Dramatik auf der Bühne war auch wirklich nicht zu überbieten: Zwar konnten sich die Jugendlichen Lea Böttcher vom VfL Oldesloe von 1862 (gegen Birka Holm mit 4:0) und Nicardo Pieper vom TSV Schönberg (gegen Benny Kluth mit 5:0) noch klar durchsetzen, aber bei den Erwachsenen waren es nervenaufreibend fesselnde Partien, bis Janine Leseberg von den Steel Buddies 2.0 aus Süderlügum (mit 5:4 gegen die viermalige Landesmeisterin Kathrin Detjens) und Tom Heldt von den Hattstedter DC Falcons (mit 6:4 gegen Daniel Vogt) als strahlende Landesmeister die großen Pokale in Empfang nehmen konnten. Für den Lokalmatadoren war es der vierte Titel hintereinander, der von der Hattstedter Dart-Community natürlich anschließend gebührend gefeiert wurde.

Vielen Dank an Heike Klein für diesen tollen Bericht.